Niers-Umgestaltung im Bresgespark gestartet

Foto: Manuel Kemmer

Zum symbolischen ersten Spatenstich für die Umgestaltung der Niers trafen sich am heutigen Dienstagmittag Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Dezernent Dr. Gregor Bonin und die neue Vorständin des Niersverbandes, Sabine Brinkmann, auf der Baustelle im Bresgespark.

Nach den vorbereitenden Maßnahmen der letzten Monate wie Baumfällarbeiten, der Sondierung und Entschärfung von Kampfmitteln und archäologischen Untersuchungen, wurde in der letzten Woche die Baustelle eingerichtet. Ab der dritten Maiwoche können nun endlich die eigentlichen Erdarbeiten, d. h. die Gestaltung des neuen Niersbettes, beginnen. Hierzu sind bereits die ersten Bagger des Niersverbandes angerückt. Um die Baumaßnahmen zu beschleunigen sind statt einem gleich zwei Baumteams des Niersverbandes vor Ort.

„Wir sind stolz darauf, diese Maßnahme mit eigenen Fachleuten durchführen zu können“, betont Sabine Brinkmann. „So bleibt die Fachexpertise im Unternehmen und wir können in Zeiten steigender Baupreise das Projekt wirtschaftlich und maximal flexibel durchführen.“

Mit der Niersrenaturierung im Bresgespark wird ein weiteres Teilstück des Masterplans Niersgebiet umgesetzt. Dieser kombiniert verschiedenen Ziele. Dem Gewässer wird dabei mehr Raum für die Aufnahme von Niederschlagswasser gegeben, die ökologischen Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie werden umgesetzt und die Einleitung des Niederschlagswassers in die Niers kann gewässerverträglich gestaltet werden. So kann u. a. auf kostenintensive Rückhaltemaßnahmen aus Beton verzichtet werden.

„Dieses Projekt ist nicht nur in Sachen Naturschutz und Regenwasserrückhalt ein Gewinn. Auch für die Naherholung wird das Gebiet attraktiver“ freut sich Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „”Im engen Schulterschluss mit der Stadt Mönchengladbach hat der Niersverband und die für die Regenwasserableitung zuständige NEW ein Ergebnis erarbeitet, dass den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt – bei Starkregenereignissen, aber auch in Sachen Naturschutz”, ergänzt Stadtdirektor und Umweltdezernent Dr. Gregor Bonin.

Die nun anlaufenden Baumaßnahmen konzentrieren sich aktuell auf die Gestaltung des neuen Flussbettes rechts des bestehenden Nierskanals. Die Hauptzuwegung zur Ausführung der erforderlichen Arbeiten erfolgt im Süden über die Straße „Am Torfbend“. Die in diesem Bereich vorhandenen Wege werden als Baustraße in Anspruch genommen und sind für die Öffentlichkeit während der Bauzeit nicht nutzbar.

Die Wege von der Niersbrücke Römerstraße nach Zoppenbroich bleiben erst einmal unberührt und können weiter genutzt werden. Im fortschreitenden Projekt werden hier jedoch auch kurzzeitige Sperrungen notwendig.

Das Projekt Bresgespark

Das noch gerade Niersbett wird mit mehreren Schleifen naturnah neugestaltet um dem Fluss auf dem gut 40 ha großen Gelände mehr Raum zu geben, zudem wird ein neuer Rückhalteraum in Form einer Ersatzaue angelegt um etwa bei Starkregen die Wassermengen auffangen zu können.

Besonders der Stadtteil Rheydt wird hiervon profitieren. Neben der Schaffung von natürlichen Überschwemmungsbereichen sind aber auch die ökologischen Aspekte ein wesentlicher Hintergrund dieser Baumaßnahme. Mit der Umgestaltung werden zum einen natürliche Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten im Gewässer und in der Aue wiederhergestellt. Durch den Abbau von zwei Wehranlagen, die bisher die ökologische Durchgängigkeit der Niers verhindert haben, können zum anderen beispielsweise wieder Fische ungestört die Niers auf- und hinabschwimmen – ein wichtiges Kriterium für ein intaktes Fließgewässer.

Die Länge des Flussteiles wird durch die Baumaßnahmen mehr als verdreifacht und beträgt am Ende ca. 3,7km. Dafür müssen ca. 100.000 Kubikmeter Bodenmasse bewegt werden um dem Gewässer und der neuangelegten Aue Raum zu geben

Nach Abschluss der Bauarbeiten wird sich der Bresgespark nach und nach zu einem standorttypischen Auwald mit einem naturnahen Fließgewässer entwickeln. Er wird neuen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzenarten bieten. 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter https://projekte.niersverband/bresgespark.de

(kem)