Nach SEK-Einsatz in Lierenfeld – Informationen zum gestrigen Einsatz

Foto: Daniel Grotjans

Düsseldorf. (ots) Nach SEK-Einsatz in Lierenfeld – Informationen zum gestrigen Einsatz.

Nach dem gestrigen Schusswaffengebrauch gegen einen 32-jährigen Düsseldorfer hat das Kriminalkommissariat 11 in Duisburg zusammen mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf die Ermittlungen übernommen. Das Polizeipräsidium Düsseldorf hatte gestern Nachmittag die Einsatzführung und kann insoweit über den Einsatzverlauf berichten. Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitiger Bewertung davon aus, dass der Schusswaffengebrauch gerechtfertigt war. Die Ermittlungen dauern an.

Informationen zum Einsatzverlauf:

14.38 Uhr – Nachbarn informierten die Polizei über den Notruf, dass auf dem Wilhelm-Heinrich-Weg in Lierenfeld mehrfach Schussgeräusche wahrgenommen worden seien.

14.40 Uhr – Die Eltern des 32-Jährigen im Haus bestätigten über Telefon diese Angaben. Der Vater (66 Jahre alt) sprach von Todesangst. Die 65-jährige Ehefrau sei mit einer Armbrust bedroht worden. Der Sohn “raste völlig aus”.

15.02 Uhr – Bei ihrem Eintreffen wurden Polizeibeamte mit Farbeimern und Mobiliar beworfen.

15.25 Uhr – Zivile Einsatzkräfte werden aus dem Dachfenster heraus “beschossen”.

15.41 Uhr – Polizeibeamte retteten die Eltern aus dem Garten, die den Beamten zwei Molotowcocktails übergaben.
Anschließend gaben die Eltern Hinweise auf weitere vergleichbare Gegenstände.

15.42 Uhr – Ein Spezialeinsatzkommando erschien am Objekt. Die Zielperson hatte sich im Dachgeschoss verbarrikadiert.

Ein Geruch von Verdünnung wurde wahrgenommen. Es bestand die Gefahr, dass brennbare Flüssigkeiten zur Explosion gebracht werden könnten. Darüber hinaus musste davon ausgegangen werden, dass sich weitere Sprengmittel im Haus befinden.

Als die Beamten der Spezialeinheit mit einem Diensthund die Wohnung betraten, feuerte der Mann sofort mit einer Armbrust und einer Schusswaffe auf die Beamten. Der Diensthund wurde am Kopf getroffen und schwer verletzt. Es kam zu einem Schusswechsel, wobei der 32-Jährige tödlich verletzt wurde. Die Einsatzkräfte blieben unverletzt. Die Eltern wurden seelsorgerisch betreut.

Im Dachgeschoss wurden mehrere verdächtige Gegenstände sichergestellt. Die Tatortgruppe des LKA wurde angefordert. Nachdem der Einsatzort freigegeben wurde, erfolgten die Tatortaufnahme und die Übernahme durch eine Ermittlungskommission aus Duisburg.

Die Einsatzkräfte beschlagnahmten eine Gas-Schreckschusswaffe, eine Armbrust und zwei Molotowcocktails, sowie weitere Waffen (Axt, Beil und Messer).

Der 32-jährige Mann ist in der Vergangenheit schon mehrfach u.a. wegen Verstößen gegen das BtMG und das Waffengesetz in Erscheinung getreten. 2018 gab es bereits einen Einsatz in dem Haus, wobei der Mann mit einer Armbrust drohte und von Spezialeinheiten überwältigt wurde.

Bei der gestrigen Armbrust und der PTB-Waffe handelt es sich nicht um die im Dezember 2018 sichergestellten Waffen.




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