Mönchengladbach (ots)
Seit dem 10.07.2015 ermittelt die Kreispolizei Viersen wegen einer heftigen Explosion in Wald in der Nähe von Nettetal-Hinsbeck. Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes sicherten Spuren am Tatort um Hinweise auf die Art und Weise der Explosion festzustellen. Da ein extremistischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden konnte, waren auch Beamte des Staatsschutzes der Kriminalhauptstelle Mönchengladbach an den Ermittlungen beteiligt.
Am 13.07.2015 ging die Kreispolizei Viersen mit folgender Meldung an die Öffentlichkeit:
150713- Nettetal-Hinsbeck: Explosion im Wald- Kripo bittet um Hinweise Einen etwa 3 x 3 Meter großen und ca. 1,5 Meter tiefen Krater riss eine Explosion in den Waldboden auf den Hinsbecker Höhen. Nachdem im Laufe des heutigen Tages die letzten Spurensicherungsmaßnahmen am Tatort durch Spezialermittler des Landeskriminalamtes abgeschlossen werden konnten, wenden sich die Ermittler des KK 1 der Kreispolizeibehörde Viersen nun mit der Bitte um Mithilfe an die Öffentlichkeit. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen geht die Kripo von folgendem möglichen Tatgeschehen aus: Vor Freitag, 10. Juli, 08:30 Uhr, dürften bislang Unbekannte am Rande eines Waldwanderwegs nordöstlich des dortigen Aussichtsturms in der Nähe der dort befindlichen künstlichen Treppenstufen etwa 40 cm tiefes Loch gegraben haben. Im Laufe desselben Tages oder am Abend hat/haben dann der oder die unbekannte(n) Tatverdächtige(n) dieses Loch mit einer größeren, bislang nicht identifizierten sprengfähigen Substanz befüllt und zur Explosion gebracht. Der Polizei gemeldet wurde der Krater im Wald am Samstag, gegen 09:00 Uhr. Die sich daran anschließenden Ermittlungen haben ergeben, dass die Explosion vermutlich am Freitagabend, zwischen 20:30 Uhr und 21:00 Uhr, stattgefunden hat. Mehrere Anwohner berichteten von einem lauten Knall, der in weiterer Entfernung in diesem Zeitraum zu vernehmen war. Die Spuren deuten darauf hin, dass es sich um eine starke Explosion gehandelt haben muss.
Mehrere Kilogramm schwere Lehmbrocken aus dem Erdreich wurden in einiger Entfernung des Kraters aufgefunden. Auswürfe aus dem Krater waren bis zu einer Entfernung von 40 Metern feststellbar. Auch Spuren an den umliegenden Bäumen lassen den Schluss zu, dass das Erdreich mindestens 15 Meter hoch geschleudert wurde. Zur Art des Sprengstoffs kann die Kriminalpolizei derzeit keine Angaben machen. Dies wird eventuell zu einem späteren Zeitpunkt nach Analyse der Bodenproben möglich werden. Es ist durchaus möglich, dass der oder die Täter bei der Explosion verletzt wurden und sich später in ärztliche Behandlung begeben haben. Die Kriminalpolizei fragt: Wer hat am Freitag die Explosion gehört? Wer hat im Laufe des Freitags oder auch an den Tagen zuvor rund um den Explosionsort verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit der Vorbereitung der Tat in Zusammenhang stehen könnten? Wer hat im Tatzeitraum rund um den Ereignisort Personen oder Fahrzeuge beobachtet? Wer hat seit Freitag Personen behandelt, die Verletzungen hatten, die mit der Explosion in Verbindung stehen könnten? Wer hat Kontakt zu Personen gehabt, die außergewöhnlich verschmutzte Kleidung hatten oder unerklärliche Verletzungen aufwiesen? Wer kann sonstige Angaben machen, die zur Tatklärung beitragen könnten?
Aufgrund des Zeugenaufrufs gingen Hinweise ein, die auf eine Tatbeteiligung eines 20Jährigen aus Nettetal-Lobberich hindeuteten. Der junge Mann wurde daraufhin vorläufig festgenommen. In seiner Vernehmung räumte er dann auch den Tatvorwurf ein. Einen politisch extremistischen Hintergrund konnten die Beamten des Staatsschutzes Mönchengladbach ausschließen.
Die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes hatten zwischenzeitlich festgestellt, dass die Explosion durch einen selbstgebastelten Sprengsatz auf Ammoniumnitratbasis herbeigeführt worden war.
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