Kaarster See fordert zweites Todesopfer – Badegäste unterstützten die Suche

Foto: Jessica Rixkens

Wieder ist es passiert, im Kaarster Baggerloch ist am Sonntag ein 19-jähriger Mann leblos unter Wasser aufgefunden worden. Trotzt eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen, verstarb der Mann im Krankenhaus.

Kaarst (rix/ada). Rund zwei Stunden lang suchten am Sonntag Freunde am Kaarster See nach ihrem 19-jährigen Begleiter. Als sie ihn nicht fanden, wandten sie sich an die Wasserrettung der DLRG. Als nach mehreren Durchsagen der Mann immer noch nicht gefunden wurde, verständigte die Wasserrettung um 14.44 Uhr die Feuerwehr.

Taucher und zahlreiche Rettungskräfte rückten am See an

Sam Herrmanns war einer von rund 3000 Besuchern des Baggerlochs. Erlebte hautnah mit, wie der Einsatz ablief. „Wir waren ganz normal am schwimmen als durch die Lautsprecher über Arabisch die Erste Durchsage kam. Die Badegäste wurden angehalten die Augen offen zu halten, der gesuchte, der eine goldene Badehose trug, solle sich sofort melden. Etwa 6 Minuten später erfolgte die nächste Durchsage, der gesuchte soll sich umgehend bei der DLRG melden. Wenige Minuten später kam die dritte Durchsage das alle Badegäste sofort das Wasser verlassen sollen. Bestimmt 100 Badegäste bildeten vorbildlich eine Menschenkette. Wir haben den gesamten Uferbereich abgesucht. Leider niemanden gefunden.“

Foto: Jessica Rixkens

Kurz darauf trafen die Ersten Rettungskräfte und ein Rettungshubschrauber ein. Durch Zufall befand sich unter den Badegästen ein Taucher, der sofort in den Einsatz eingebunden werden konnte. Gleichzeitig flog ein Hubschrauber direkt über der Wasseroberfläche und suchte nach dem 19-jährigen Rumänen.

Um 15.05 Uhr fand ein Taucher den leblosen Mann am Grund des Sees auf und brachte diesen umgehend an Land. Der Mann wurde am Ufer reanimiert und in ein Krankenhaus transportiert. Dort verstarb der Mann gegen kurz nach 17 Uhr.

Der Badebetrieb wurde bereits kurz nach dem Eintreffen der Ersten Einsatzkräfte eingestellt und alle Badegäste gebeten das Gelände zu verlassen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun, wie es erneut zu so einem tragischen Unfall kommen konnte.

Erst vor zwei Wochen ist ein 4-jähriger im See leblos aufgefunden worden und verstarb einen Tag später im Krankenhaus. Alle Rettungsversuche den jungen noch zu retten, scheiterten.

Ob der See morgen wieder wie geplant öffnet, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Erschreckend, zahlreiche Badegäste zückten Ihre Smartphones und hielten das geschehen in Bild und Video hautnah fest ohne sich an der Suche oder Rettung zu beteiligen.




2 Kommentare

  1. “Erschreckend, zahlreiche Badegäste zückten Ihre Smartphones und hielten das geschehen in Bild und Video hautnah fest ohne sich an der Suche oder Rettung zu beteiligen ”

    Empfinde ich als eine maximal unverschämte Aussage!!!
    Es hätten sicherlich zahlreiche Menschen helfen wollen aber man kann sich schlecht an der Suche beteiligen, wenn das Wasser und der See von den Besuchern geräumt werden soll, damit PROFIS und erfahrene RETTUNGSKRÄFTE ihren Job machen können.

    • Es haben zahlreiche Menschen geholfen den jungen Mann zu finden, bis die Rettungskräfte vor Ort waren. Und dabei spielten sich diese unschönen Szenen ab.
      Daher ist die Aussage alles andere als unverschämt. Dazu hätte man aber eigentlich auch nur den Artikel von Anfang bis Ende lesen brauchen.

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