Drogenkoch wollte mit Fahrrad flüchten – Polizei nimmt Drogenlabor hoch

Foto: Sascha Rixkens

Gehöft außerhalb von Wachtendonk rückte ins Visier der Ermittler. Fünf bereits Polizeibekannte Personen festgenommen.

Wachtendonk (rix). Gegen 12 Uhr am Dienstagmittag rückte ein Konvoi aus Polizei, Feuerwehr und Spezialeinsatzkräften an. Kurz vor der Kreuzung Kempener Straße bogen die Fahrzeuge nach links ab, hielten auf ein Gehöft mit mehreren Gebäuden zu. Die Ermittler hatten den Verdacht, dass dort im großen Stil Drogen hergestellt werden.
Eine Annahme, die sich bereits kurze Zeit später als richtig erweisen sollte. In einem der Gebäude war ein Labor errichtet worden in dem im großen Stil Amphetamine produziert wurden.

Einsatzkräfte bestehend aus mehreren Hundertschaften, einem Spezialeinsatzkommando und einem Polizeihubschrauber sicherten das gesamte Gelände ab. Im Laufschritt ging es auf die Gebäude zu, niemand konnte unerkannt entkommen. Ein Mann versuchte noch mit einem Fahrrad zu fliehen, vergeblich er wurde sofort festgenommen. Ebenso wurden vier weitere Personen angetroffen und festgenommen.

Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um einen 27-jährigen und seine 22-jährige Lebensgefährtin, seine 53-jährige Mutter, seinen 29-jährigen Bruder und einen 21-jährigen. Alle festgenommenen sind Polizeibekannt und Deutsche Staatsangehörige.
Während am Mittwoch vier beschuldigte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kleve einem Haftrichter vorgeführt werden, konnte die 22-jährige nach einer Befragung entlassen werden.

Die Beamten näherten sich zum Teil vermummt und mit Gasmasken dem Einsatzort. Niemand wusste ob die Chemikalien ordnungsgemäß gelagert wurden. Sorgfalt und Eigensicherung steht bei unklaren Lagen an Erster Stelle.

Im Zuge von Ermittlungen nach einer abgebrannten Scheune in Wachtendonk am 28. März wo ebenfalls ein Drogenlabor entdeckt wurde, stand für Polizei und Staatsanwaltschaft fest das es einen Zusammenhang gibt.

Um 12.50 Uhr rückte die Feuerwehr an, rund 120 ABC-Trupps mit Spezialausrüstung standen in Bereitschaft um im Bedarfsfall schnell eingreifen zu können. Die Tatverdächtigen müssen sich nun wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten. Laut einer Pressemitteilung von Polizei Krefeld und der Staatsanwaltschaft Kleve wird derzeit geprüft, ob Anhaltspunkte für ein Umweltdelikt bestehen. Die zuständigen Behörden zur Gefahrenabwehr wurden eingeschaltet und haben vor Ort Proben gesichert. Die Untersuchungen dauerten bis zum frühen Abend an.

Vor Ort fanden die Beamten mehrere große Mengen an Chemikalien sowie Behälter und Zubehör, die auf die Herstellung von Drogen schließen lassen. Ebenso fanden die Ermittler mehrere hundert Liter Amphetaminöl sowie weitere Flüssigkeiten, die zur weiteren Verarbeitung bereit standen.




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