Mönchengladbach. In den frühen Dienstagmorgenstunden gegen 5.30 Uhr kam es auf der Dünner Straße im Ortsteil Neuwerk zu einer Freisetzung von Chlorgas. Nachdem die heftigen Regenfälle zuvor einen Keller fluteten, fiel ein Kunststoffbehälter mit rund fünf Kilogramm schnelllöslichen Chlortabletten ins Wasser. Es kam zu einer chemischen Reaktion des Chlors, wodurch sich Chlorgas bildete.
Als die Bewohner das Unglück bemerkten, entschloss sich ein Bewohner, in den Keller zu gehen und den Behälter ins freie zu transportieren. Dort legte er das ausgasende Chlor in eine Kunststoffwanne und benetzte diese mit Wasser.
Im gesamten Haus und der näheren Umgebung hatte sich bereits ein beißender Geruch verbreitet. Als auch die durchgängige Benetzung mit Wasser keinen Erfolg brachte, alarmierte der Bewohner um 5.57 Uhr die Mönchengladbacher Feuerwehr.
Da es sich bei dem Stoff um eine Chemikalie handelte, wurde ein größerer Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. Das Gebäude wurde umgehend evakuiert und die Bewohner ins freie verbracht. Ein Trupp unter Atemschutz ging mit Messgeräten zur Erkundung in die Kellerräumlichkeiten vor. Parallel wurde ein Lüfter in Stellung gebracht und das Gebäude mit Frischluft belüftet.
Auf dem Hof nahmen zwischenzeitlich weitere Einsatzkräfte Messungen in der mit Chlortabletten gelagerten Wanne vor. Da keine akute Gefahr bestand, wurde beschlossen, dass Chlor in einem Behälter mit Aktivkohlefilter umzulagern um es im Anschluss sicher abtransportieren zu können.
Durch den Rettungsdienst wurden acht Bewohner vorsorglich durch einen Notarzt gesichtet. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Nach Abschluss aller Maßnahmen wurden die Wohnungen abschließend kontrolliert und an die Bewohner übergeben.
Für die Dauer des Einsatzes war die Dünner Straße für rund 90 Minuten zwischen der Adlerstraße und der Liebfrauenstraße gesperrt. Der Busverkehr musste umgeleitet werden.
Bei Chlor handelt es sich um ein Produkt zur Desinfizierung von Schwimmbädern oder Pools im heimischen Garten oder Hof. Viele Unterschätzen die Gefahren, die von einer solchen Chemikalie ausgehen können. Auch im Badebetrieb kann ein zu hoher Chlorgehalt zu Atemwegsproblemen, Haut und Augenrötungen bis hin zu Verätzungen führen.
Achten sie daher immer darauf, dass Chlor nicht in die Hände von Kindern gelangt und an einem sicheren trockenen Ort gelagert wird. Bei diesem Einsatz ist alles gerade noch einmal gut gegangen.
(rix)