Große Solidaritätsaktion nach Shitstorm wegen Selfie

EIN BERICHT VON MANUEL KEMMER
VERÖFFENTLICHT AM 09.05.17 UM 14.30 UHR

Es war ein einzelnes Selfie, aber es hat viel bewirkt. Oliver R. ist derzeit in seinem Rettungswachenpraktikum für die Ausbildung zum Rettungssanitäter und postete in der Facebookgruppe „ Dinge die ein Rettungsdienstler nicht sagt“, ein Bild. Es zeigt R. Im Patientenraum eines Rettungswagens ohne Patienten. Er freut sich endlich seinem Ziel ein Schritt näher gekommen ist – dies finden allerdings nicht alle gut. Heftige Kommentare wie : „So wie du dich jetzt schon verhältst wird es wohl auch beim Praktikum bleiben.“ und „zum kotzen sowas sollen sich lieber auf die Ausbildung konzentrieren da habe die genug zu tun.“ sind zu finden. Ein Regelrechter Shitstorm bricht aus. Viele versuchen durch Zuspruch gegen die negativen Kommentare anzukommen, doch es hilft nichts. Fabian Beck, Mitglied der Gruppe und Rettungssantäter, sieht das Selfie und die Kommentare. Sein Entschluss – ebenfalls ein Selfie posten.

Fabian Beck fasst sich ein Herz und lädt ebenfalls ein Selfie hoch                         Foto: Fabian Beck

„Wenn ein einzelner an den Pranger gestellt wird, stelle ich mich hinter ihn“ , sagt Beck. „Jeder hat mal klein angefangen und es war ja ein neutrales Bild. Mit einem Patienten wäre es natürlich ein absolutes No Go“ so Beck weiter. Es ist das „große und Ganze“ was ihn wütend macht, nicht die einzelnen Kommentare. Nach und nach tauchen immer mehr Selfies mit dem Hashtag „SolidaritätfürdenPraktikanten“auf. Beck erklärt uns, das er nie im Leben gedacht hätte das dies so großen Zuspruch erhält.

„ Dachte die Leute hacken jetzt auch auf mir rum. Ein großer Teil war bei der Aktion mit dem Herzen dabei und es gab keine weiteren negativen Kommentare. Mit den schlechten Kommentaren hat jeder versucht sich selbst als was Besseres darzustellen. Jeder hat das geschrieben was er dachte. Dabei muss man nicht immer mit der Brechstange drangehen. Konstruktive Kritik hätte auch gereicht“ Was jedoch nicht viele ahnten, die Gruppe hält zusammen und geht gemeinsam gegen die „Hater“ an.

Beck zieht nun sowohl die Admins als auch die Gruppenmitglieder zur Verantwortung. Die Admins müssen mehr und schneller reagieren, Beck kann jedoch verstehen das es aus verschiedenen Gründen wie Arbeit, privates, etc., nicht immer möglich ist. „Hier kommen die Mitglieder ins Spiel. Man sollte Kommentare freundlicher und positiver formulieren. Böse Kommentare sollte man melden.“ Mehrere Hundert Mitglieder haben mittlerweile Selfies hochgeladen, ohne das ein negativer Kommentar zu lesen ist. Beck hofft das es noch mehr werden, denkt aber das es durch den normalen Alltag aber nicht mehr all zu viel werden.

Oliver R. stand der Redaktion bis jetzt leider noch nicht für ein Interview zur Verfügung.




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