Nach Mord auf Campingplatz – Opfer sollte für immer schweigen

Foto: Sascha Rixkens

Heute wurden auf einer Pressekonferenz weitere Details zum Campingplatz Mord in Niederküchten bekanntgegeben. Die vier Täter handelten gemeinschaftlich und planten von Anfang an Roland P. zu ermorden.

Viersen/Mönchengladbach (rix). Die Tat vom 18. Januar auf einem Campingplatz in Niederkrüchten erschütterte eine ganze Region. Heute lieferten Kriminalhauptkommissar Ingo Thiel so wie Staatsanwalt Benjamin Kluck neue Details.

Foto: Sascha Rixkens

Ramona K., die Ex-Lebensgefährtin, war fast ein Jahr mit dem Opfer in einer Beziehung, wurde massiv unterdrückt und eingeengt. Freunde einer Biker Gruppe berichteten davon, dass Sie vor der Beziehung ein ganz anderer Mensch war. Während der Beziehung zog sie sich immer weiter zurück, wurde auf Schritt und Tritt kontrolliert.
Kennengelernt haben die beiden sich bei einem Bikertreff an der B57 in Erkelenz wo Ramona K. als Aushilfe in der Küche arbeitete.
Im August 2017 kauften sich Täter und Opfer gemeinsam einen Campingwagen, hielten sich regelmäßig dort auf. Im Laufe der Beziehung zog sich die Ex-Lebensgefährtin immer weiter zurück, aus Angst suchte sie auch keine Hilfe bei ihren Freunden.

Im Januar diesen Jahres fasste die dann mit Ihrem Sohn den perfiden Plan, Roland P. sollte für immer schweigen. Das Motiv zur Tat lag in der Beziehung der beiden. Sie sah keinen anderen Ausweg mehr. Ihr 20-jähriger Sohn engagierte für Geld zwei 23-jährige Freunde für die Tat. Es sollte alles wie ein Raubmord aussehen.

Am Abend des 18. Januar schlichen die beiden 23-jährigen sich durch einen Hintereingang ungesehen auf den Campingplatz, traten die Tür des Wohnwagens ein und traktierten das Opfer mit einem mitgebrachten Pflasterstein. Roland P. hatte keine Chance zu überleben. Nach der Tat nahmen die beiden Haupttäter noch diverse Gegenstände mit, damit alles nach einem echten Raub aussieht. Das Handy des Opfers wurde anschließend manipuliert und im Laarer See auf dem Campingplatz entsorgt. Den Pflasterstein ließen Sie in einem Waldstück verschwinden.

Bereits zu Beginn der Ermittlungen wussten die Ermittler, dass Ramona K. mit der Tat zu tun hatte, es fehlten aber noch entscheidende Beweise für eine Festnahme. Im Rahmen einer groß angelegten Durchsuchungsaktion auf dem Campingplatz, wo neben einem Hubschrauber und Tauchern auch Leichenspürhunde zum Einsatz kamen, wurden dann sowohl das Handy im See, als auch die Tatwaffe im Wald gefunden.

Foto: Sascha Rixkens

Anhand einer akribischen Spurenanalyse konnten die Ermittler rund um das Team von Ingo Thiel, Blutanhaftungen so wie Hautschuppen und Spuren von Ramona K., so wie den Mittätern Tim S. und Konstantin K. finden.
Ingo Thiel bemängelte in diesem Zusammenhang auch die Gesetzeslage zu Speicherfristen bei Providern von Mobilfunkanbietern. Es ist nie sicher ob wir auch wirklich vollständige Profile bekommen, sagte Thiel weiter. Hier muss sich dringend etwas ändern.

Am 14. März nahmen die Ermittler die Ex-Lebensgefährtin und Ihren 20-jährigen Sohn fest. Beide wurden einen Tag später Haftrichtern vorgeführt die einen Untersuchungshaftbefehl wegen gemeinschaftlichem erließen. Der Sohn wurde aufgrund des Alters einem Jugendrichter vorgeführt.

Im Zuge der weiteren Ermittlungen rückten dann auch die beiden 23-jährigen Tim S. so wie Konstantin K. ins Licht der Ermittlungen. Stundenlange Vernehmungen von Mutter und Sohn führten die Ermittler zum Erfolg und auf die Spur der beiden.

Foto: Sascha Rixkens

Am Mittwochmorgen rückten die Beamten zur Festnahme in Mönchengladbach an. Bereits am Donnerstagvormittag erging gegen beide Haftbefehl wegen gemeinschaftlichem Mordes.
Staatsanwalt Benjamin Kluck erklärte, das die Tat aus Habgier vollzogen wurde. Beide Männer wurden für die Tat bezahlt. Über die genaue Höhe des Geldes wolle man aber aus Ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben. Hoch kann die Summe jedoch nicht gewesen sein, Ramona K. ist oft umgezogen, hinterließ überall Schulden. Mehr als ein Dutzend Mahnverfahren sind gegen die Frau anhängig. Keiner der Vier beschuldigten ist bisher polizeilich in Erscheinung getreten ergänzte Thiel auf Fragen der anwesenden Journalisten.

Es wird ein umfangreicher Prozess vor dem Mönchengladbacher Landgericht anberaumt. Die Anklageschrift ist bisher noch nicht verfasst. Wann genau der Prozess wegen gemeinschaftlichem Mordes und Habgier beginnt.

Auf dem Niederkrüchtener Campingplatz ist man schockiert und erleichtert zugleich, dass endlich die Täter überführt wurden.




Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*