Mönchengladbach: Wieder Feuer in Industrieruine auf dem ehemaligen Reme Gelände

Foto: Sascha Rixkens

EIN BERICHT VON SASCHA RIXKENS
VERÖFFENTLICHT AM 23.04.17 UM 15.50 UHR

Erneuter Brand auf dem ehemaligen Reme Gelände. Feuerwehr mit Großaufgebot im Einsatz.

Mönchengladbach (rix). Immer wieder kommt es auf dem alten Reme Geländer an der Lürriperstraße zu Polizei und Feuerwehreinsätzen. Am Sonntagmorgen meldeten Passanten eine Rauchentwicklung aus einem Dachfenster eines Gebäudes am Fleenerweg im Ortsteil Lürrip.

Auf dem ehemaligen sechs Hektar großen Areal war einst die britische Militärwerkstatt Reme zu finden. Danach übernahm die Füllstoff-Fabrik CFF Rettenmeier das Gelände. 1991 kam es auf dem Gelände zu einer folgenschweren Explosion mit elf schwer verletzten und vier toten. Ein Teil des Werks ist explodiert. Ursache war eine Verpuffung in einer der Anlagen. Altlasten verseuchen bis heute den Boden.

Um 08.13 Uhr wurden die ersten Kräfte zu einer Erkundung alarmiert. Die Rauchentwicklung konnte schnell ausfindig gemacht werden. Doch was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnte, im inneren hatte das Feuer sich bereits durch die Etagen bis ins Dachgeschoss ausgebreitet. Nach einer Ersten Erkundung war klar, hier wartet eine Menge Arbeit auf die Einsatzkräfte. Mit einer Motorsäge verschaffte sich die Feuerwehr gewaltsam Zugang zum Gebäude. Mit Hilfe von zwei Trupps unter Pressluftatmern sowie zwei C-Rohren über zwei Drehleitern von außen, konnte die Feuerwehr einen Brandausbruch auf das gesamte Gebäude verhindern. Im Einsatzverlauf stürzten Dachziegel ins Gebäude und auf die Straße. Deckenteile brachen in die darunter liegenden Etagen.

Glutnester und Rauch erschwerten die Arbeiten

Foto: Sascha Rixkens

Größtes Problem für die Einsatzkräfte war der Rauch im Gebäude. Ausgerüstet mit schwerem Atemschutz haben die Wehrleute circa 30 Minuten Luft zur Verfügung. Danach müssen sie aus dem Gebäude raus, an den nächsten Trupp übergeben. Durch die Holzbauweise im inneren ein gefährliches Unterfangen. Jeder Tritt muss bedacht sein. Zu groß ist die Gefahr, dass Deckenteile nachgeben. Ein Sturz in die tiefe hätte fatale Folgen.

Um weitere Glutnester ausfindig zu machen und abzulöschen, öffneten die Kräfte der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr weitere Deckenteile und Wandverkleidungen. Bis zum Sonntagmittag zog sich die Brandbekämpfung hin.

Damit ist für heute aber noch kein Feierabend. Im Abstand von zwei Stunden wird die Bauruine immer wieder angefahren um auftretende Glutnester abzulöschen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Foto: Sascha Rixkens

Nach Abschluss aller Einsatzmaßnahmen wird das Gebäude wieder gesichert. Als Brandursache schließt die Polizei eine Brandstiftung nicht aus.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 02161-290 zu melden.




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