Explosion in Dülken löste Großeinsatz aus

Foto: Sascha Crumbach

Erst gab´s den großen Knall, dann die Druckwelle. Kurze Zeit später eilte ein Großaufgebot von Polizei und Rettungsfahrzeugen zur Heiligenstraße.

Foto: Sascha Crumbach

Viersen-Dülken (rix). Um 18.11 Uhr knallte es am Dienstagabend gewaltig auf der Heiligenstraße. In einem Betrieb eines Werkzeugherstellers ereignete sich der Zwischenfall. Ein sogenannter Stangendurchbruch beim Gießvorgang löste eine Kettenreaktion aus, teilte Stadtsprecher am Frank Schliffke am Dienstagabend mit. Dabei ergossen sich auf einen Schlag große Mengen Schmelzflüssigkeit von über 1000 Grad Celsius in ein Kühlbecken. Dadurch kam es schlagartig zu einer explosionsartigen Ausdehnung von Wasserdampf. Erst gab es einen ohrenbetäubenden Knall, auf den eine heftige Druckwelle folgte. In der Produktionshalle gab es kleine Brände.

Anwohner berichteten von einer schwarzen Rauchwolke über dem Firmengelände. Die Polizei bat zunächst darum, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Warnung konnte jedoch nach kurzer Zeit von der Feuerwehr wieder aufgehoben werden, als klar war das keine gesundheitsgefährdeten Stoffe ausgetreten waren.

Polizei und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot von Fahrzeugen und Personal an. Im Einsatz waren neben 25 Rettungswagen aus dem gesamten Kreis Viersen auch noch 19 Feuerwehrfahrzeuge und acht Streifenwagen. Über 150 Kräfte standen bereit, um mögliche verletzte schnell versorgen und abtransportieren zu können. Die Zufahrten zum Betriebsgelände wurden von der Polizei weiträumig abgesperrt. Stadtsprecher Frank Schliffke erklärte vor Ort, dass bei keinem der Verletzten Lebensgefahr bestehe.

Neun Arbeiter der Otto Fuchs Produktion wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser transportiert. Die Verletzungen vielen unterschiedlich aus. Neben Schock und rußverschmierter Gesichter, zogen sich einzelne kleinere Brandwunden zu. Auch von Rauchgasvergiftungen war die Rede.

Die Feuerwehr wurde unmittelbar nach dem Unfall mit dem Stichwort „Explosion“ alarmiert. Da die Lage vor Ort nicht klar war, ging man zunächst von einer Großschadenslage mit zahlreichen verletzten aus. Auch von vermissten war anfangs die Rede. Glücklicherweise konnten sich alle Arbeiter selbstständig ins Freie retten. Auch ein Notfallseelsorger wurde zur Unglücksstelle beordert. Beim Eintreffen der Ersten Kräfte, stellte sich die Situation jedoch weniger dramatisch da, als zunächst angenommen worden ist. So konnten zahlreiche Kräfte schon nach kurzer Zeit die Einsatzstelle wieder verlassen.

Um kurz nach 20.30 Uhr begannen dann die Aufräumarbeiten in der Halle. Durch die immer noch extreme Hitzebelastung durch die Wasserexplosion in der Gießerei, wurden diese jedoch zusätzlich erschwert.

Der Betrieb bei der Firma Otto Fuchs soll nach Rücksprache mit Polizei und Feuerwehr erst einmal in anderen Teilen der Firma unverändert weiterlaufen. Das Unternehmen produziert unter anderem für die Sanitär- und Automobilindustrie. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.




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