Mönchengladbach: Mülldetektive der “mags” auf Spurensuche

Mönchengladbach (Stadt)

mags-Einsatztruppe fahndet im Stadtgebiet täglich erfolgreich nach Müllsündern, denen hohe Bußgelder drohen

Tatort Egerstraße: sechs Container, jeweils drei für Papierabfall und Altkleider, reihen sich entlang der von Industriehallen geprägten Straße auf. Daneben türmt sich wilder Müll, alte Regalbretter, Eimer und jede Menge Mülltüten. Müll, der illegal abgeladen wurde. Ein Fall für Andrè Kehrbusch und Michael Liedtke, die sich sorgfältig auf Spurensuche begeben und die Müllsäcke nach Anhaltspunkten auf den Verursacher durchwühlen. Beim dritten Sack werden sie fündig: Eine Telefonabrechnung mit Adresse könnte den entscheidenden Hinweis geben. In diesem Fall droht dem Verursacher ein Bußgeld von etwa 500 Euro. „Mindestens einmal täglich sind wir erfolgreich und ertappen einen Umweltsünder“, so Michael Liedtke, der seit dem 1. Juli als einer von insgesamt fünf „Mülldetektiven“ im Stadtbetrieb Mönchengladbach „mags“ im Stadtgebiet im Einsatz ist.

In enger Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und der Polizei ermitteln sie Müllsünder, die wilde Müll abladen oder Sperrmüll und andere Abfälle zu früh an die Straße stellen. Zusätzlich obervieren sie Problemstellen, wie verschmutzte Containerstandorte, Plätze und stark frequentierte Straßenzüge, an denen häufig wilder Müll gemeldet wird. „Die Leute reagieren überwiegend positiv auf uns und freuen sich, dass wir gegen Müllsünder vorgehen“, sagt Kehrbusch.





Ihre Bilanz stimmt. „Bei der Überprüfung vorhandener Müllablagerungen und der Observation von Schwerpunktstellen konnten in 84 Fällen Verursacher festgestellt werden“, sagt Jörg Wilms, Teamleiter der Mülldetektive und bei mags zuständig für ordnungsbehördliche Angelegenheiten. Die Tätigkeit der Mülldetektive habe bislang zur Einleitung von 50 Bußgeldverfahren geführt. In fast 50 Fällen musste eine festgestellte Müllablagerung nicht durch Mitarbeiter der GEM abgefahren werden, sondern wurde durch den Verursacher selbst oder durch Dritte entsorgt. Die Einsätze der Mülldetektive sollen zu einer Verbesserung des Stadtbildes beitragen und einen abschreckenden Charakter haben, indem die Verursacher von wildem Müll auf ihr Fehlverhalten hingewiesen und aufgefordert werden, den Müll wieder mitzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen. „Einfach den Müll nur wegräumen macht keinen Sinn. Was hilft, sind Sanktionen. Wir sind für die Stadtsauberkeit zuständig, aber auch jeder Bürger trägt hier Verantwortung“, betont Hans-Jürgen Schnaß, mags-Vorstandsvorsitzender.

Die Mülldetektive handeln nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten in Verbindung mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und der Straßen- und Anlagenverordnung der Stadt. Bei geringfügigen Verstößen können Verwarnungen ohne und mit Verwarngeld ausgesprochen werden. Dieses Ermessen üben die Mülldetektive bei ihrer Arbeit aus. Behutsamere Tatbestände werden im Rahmen eines Bußgeldverfahrens sanktioniert. Und das kann unter Umständen teuer werden: Die illegale Entsorgung einer Tüte Restmüll kostet beispielsweise 100 Euro. Der weggeworfene Pappbecher wird mit 30 Euro geahndet. Wer Hundekot nicht entfernt, zahlt 50 Euro.





Illegal abgestellter Müll kann beim Servicetelefon unter 02161 – 491010 (mo-sa 6-22 Uhr) oder per E-Mail an service@mags.de gemeldet werden. Hierbei ist die genaue Ortsangabe mit Straße und Hausnummer und die Art und Umfang eine wichtige Information für die Mülldetektive.

150 Einsätze haben die Mülldetektive seit dem Start von mags am 1. Juli hinter sich. „Häufig genug kommen wir an bestimmte Stellen immer wieder zurück, weil hier chronisch Müll abgelagert wird. Erst gestern Nachmittag waren wir hier an der Hegerstraße tätig und haben aufgeräumt und jetzt schon wieder“, so Michael Liedtke, der sich mit seinem Kollegen Andrè Kehrbusch weiter auf Spurensuche begibt.




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