Tödlicher Unfall auf der A 44 bei Krefeld – Ermittlungen laufen

Foto: Daniel Grotjans

Krefeld/Düsseldorf – Auf der A 44 hat es am Mittwochabend (3. September) einen schweren Verkehrsunfall gegeben, bei dem ein Mann ums Leben kam. Die genauen Umstände sind bislang noch unklar.

Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr ein 42-jähriger Kölner mit einem Porsche an der Anschlussstelle Krefeld-Fichtenhain auf die Autobahn in Richtung Kassel. Er wechselte dabei vom Beschleunigungsstreifen bis auf den linken Fahrstreifen. Zeitgleich näherte sich von hinten ein 38-jähriger Krefelder mit einem Audi. Aus bislang ungeklärter Ursache verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug, prallte auf dem rechten Fahrstreifen gegen das Heck einer Sattelzugmaschine und kam quer zur Fahrbahn zum Stehen.

Trotz notärztlicher Versorgung verstarb der Audi-Fahrer noch an der Unfallstelle. Der 49-jährige Fahrer der Sattelzugmaschine, ein Mann aus Rumänien, blieb unverletzt.

Ein Verkehrsunfallaufnahmeteam der Polizei sicherte Spuren, die Richtungsfahrbahn musste bis 2 Uhr nachts für die Unfallaufnahme und Reinigungsarbeiten voll gesperrt bleiben.

Ermittlungen zu Geschwindigkeit und Fahrmanövern

Im Zentrum der Ermittlungen steht derzeit die gefahrene Geschwindigkeit des verstorbenen Audi-Fahrers sowie die Frage, wie es genau zu dem Kontrollverlust kam. Ob ein Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer zum Unfall beitrug, ist ebenfalls Gegenstand der polizeilichen Untersuchungen.

Sicherheit auf der A 44 – ein Dauerproblem?

Die A 44 zählt zu den stark befahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen und ist seit Jahren immer wieder Schauplatz schwerer Unfälle. Gerade in den Bereichen rund um Krefeld, Düsseldorf und Ratingen kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen, oft auch mit tödlichem Ausgang. Experten machen dafür neben dem hohen Verkehrsaufkommen auch zu hohe Geschwindigkeiten und riskante Fahrmanöver verantwortlich.

Immer wieder wird deshalb diskutiert, ob Geschwindigkeitsbegrenzungen, eine engmaschigere Verkehrsüberwachung oder bauliche Maßnahmen an den Anschlussstellen die Zahl schwerer Unfälle verringern könnten. Auch der aktuelle Fall wirft die Frage auf, ob das Risiko durch sehr hohe Fahrgeschwindigkeiten auf deutschen Autobahnen unterschätzt wird.

Blick auf die NRW-Unfallstatistiken 2024

Statistik-FaktWert
Unfälle mit Personenschaden insgesamt in NRW62.741 (↑ innerorts ↓ um 0,8 % gegenüber 2023) IT NRW+1
Unfälle auf Autobahnen mit Personenschaden4.499 (↑ 5,0 %) IT NRW
Verkehrstote in NRW insgesamt485 (↑ 35 Tote oder +7,8 %) Polizei NRWPolizei & Verwaltung Hochschule
Verkehrstote auf Autobahnen52 (–14,8 %, zweitniedrigster Wert im Fünfjahresvergleich) Polizei NRWPolizei & Verwaltung Hochschule

Diese Daten zeigen: Zwar nehmen tödliche Unfälle auf Autobahnen ab, doch die Gesamtzahl der Verkehrstoten steigt. Die A 44 ist damit Teil eines gefährlichen Musters: Besonders außerhalb geschlossener Ortschaften bleibt das Risiko hoch.


Fazit

Der tragische Unfall auf der A 44 ist kein Einzelfall. Dass Verkehrsunfälle auf Autobahnen sowie insgesamt in NRW steigen – trotz leichter Rückgänge in der Zahl der Verletzten – verdeutlicht: Die Debatte um Sicherheitsmaßnahmen bleibt zwingend notwendig.

Zahlreiche Initiativen – von Infrastruktur bis zu Verkehrsüberwachung – sollten mit Gewicht und Tempo vorangetrieben werden, um die zuletzt erreichten Sicherheitsgewinne nicht wieder abzubauen. (jar/rix)