
Kleinenbroich. Ein Sportflugzeug ist am Samstagmittag gegen 12.00 Uhr in Kleinenbroich in den rückwärtigen Bereich eines Wohnhauses gestürzt. Dabei begann alles routiniert.
Die 71-jährige erfahrene Pilotin aus Düsseldorf startete am Morgen aus Alkersleben bei Erfurt. Ihr Ziel, der Flughafen Mönchengladbach. Die Pilotin galt als sehr erfahren und war am Mönchengladbacher Flughafen bekannt und gern gesehen. Die Maschine vom Typ Beech T36 TC Bonanza bekam rund fünf Kilometer vor dem Mönchengladbacher Flughafen wohl Probleme mit dem Motor. Der Tower wurde angefunkt, alles für eine Sicherheitslandung vorbereitet.
Die Flughafenfeuerwehr stand innerhalb von wenigen Minuten auf dem Rollfeld bereit. Wartete, auf den Flieger der 71-jährigen. Doch plötzlich verschwand die Maschine vom Radar. Bange Sekunden vergangen, als plötzlich ein Feuerball am Himmel zu sehen war. Ein dunkler Rauchpilz stieg auf. Sofort setzte sich das Flugfeldlöschfahrzeug in Bewegung. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es zur Unglücksstelle.

Auf der Kondorstraße in Kleinenbroich war die Maschine auf die Terrasse eines Wohnhauses gestürzt, fing sofort Feuer. Auch Teile des Zweifamilienhauses brannten. Für eine 84-jährige Bewohnerin und ihrem Dackel kam jede Hilfe zu spät. Auch die Pilotin kam bei dem Unfall ums Leben. Der Ehemann der 84-jährigen konnte sich in letzter Sekunde in Sicherheit bringen und musste zusehen, wie das Feuer alles zerstörte.

Eine Zeugin meldete sich kurz nach dem Crash bei der Polizei, gab an das ein Kleinflugzeug gerade abgestürzt sei. Innerhalb von Minuten häuften sich die Notrufe.
Das Ersteintreffende Fahrzeug der Flughafen Feuerwehr begann sofort mit den Löscharbeiten. Konnte so eine weitere Brandausbreitung verhindern. Als sich der Rauch langsam legte, wurde der Blick auf die massive Zerstörung freigegeben. In der Hauswand klaffte ein großes Loch. Der Vorderteil der Maschine war komplett zerstört und verbrannt.
Aus allen Richtungen machten sich Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei auf den Weg, sicherten den Bereich weiträumig ab. Straßensperrungen wurden errichtet, Schläuche über hunderte Meter gelegt. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste lange über dem Bereich der Einsatzstelle.
In den Gesichtern der Einsatzkräfte war der Schock deutlich zu sehen. Um kurz nach 13 Uhr trafen auch Kräfte vom Technischen Hilfswerk ein um die Lage an dem Wohnhaus zu begutachten. Seelsorger kümmerten sich um Angehörige, Anwohner und Einsatzkräfte.
Am Nachmittag machte sich auch der Kleinenbroicher Bürgermeister Marc Venten vor Ort ein Bild der Lage.

Am heutigen Sonntag traf gegen 10.30 Uhr Innenminister Herbert Reul an der Unglücksstelle ein und lies sich die gestrigen Geschehnisse genau erklären. Er drückte den Helfern seinen Dank aus und sprach auch mit Angehörigen und Anwohnern.
Das Flugzeug soll wahrscheinlich am Montag geborgen werden. Rund um die Unglücksstelle wurde ein Bauzaun errichtet.
(jar / rix)