Warum der Streit unter den Rockern eskalierte

Foto: Sascha Rixkens

Schüsse, Streit und am Ende drei schwer verletzte waren die Bilanz eines Streits, der am letzten Wochenende seinen Anfang genommen haben soll.

Mönchengladbach. Als am Dienstagabend Schüsse über den Busbahnhof peitschten, ahnte noch niemand das es sich um die Austragung von Streitigkeiten gehandelt handelte. Vorausgegangen sein soll ein Streit, der am vergangenen Wochenende in der Mönchengladbacher Altstadt seinen Anfang nahm. Ein Türsteher ist mit „Rockerbrüdern“ in Streit geraten, wollte seine „Brüder“ wohl nicht in den Club lassen. Man vereinbarte offenbar, die Sache zu klären, jedoch nicht vor dem Club.

Am Dienstagabend gegen 20.10 Uhr sollte es zur Aussprache am Mönchengladbacher Busbahnhof kommen. Nur wenige Minuten später eskalierte die Aussprache. Schüsse fielen, trafen die Männer im Alter zwischen 21 und 33 Jahren. Ein Mann blieb mit einem Schuss in den Hals schwer verletzt vor Ort liegen. Zwei weitere mit einem Bauchschuss und einer Schnittwunde flüchteten mit einem schwarzen Mercedes AMG in Richtung stadtauswärts. Zwei weitere konnten sich unverletzt zu Fuß vom Tatort entfernen.

Mehrere Passanten und Anwohner wählten den Notruf. Sofort eilten Polizeikräfte zur Einsatzstelle. Nur wenige Minuten nach der Tat, verunfallte der zuvor geflüchtete Mercedes wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Hindenburgstraße aus kommend in Richtung Bellstieg, prallte gegen einen weiteren Pkw einer Autofahrerin und kam letztendlich vor einem Gebüsch zum Stehen. Die Insassen flüchteten zunächst. Einer der Insassen wurde rund 400 Meter weiter in einer Seitenstraße schwer verletzt aufgefunden. Eine Blutspur zog sich von der Unfallstelle bis zum Auffinde Ort an der Hindenburgstraße. Notarzt und Rettungsdienst kümmerten sich um den verletzten und transportierten den Mann unter Polizeibegleitung in ein Krankenhaus.

Foto: Sascha Rixkens

Der zweite Insasse des Pkw konnte ebenfalls schwer verletzt unweit vom Tatort aufgefunden werden. Auch er wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert.

Der Bereich rund um Tatort und die auffinde Orte wurde weiträumig abgesperrt. Polizisten mit Maschinenpistolen sicherten die Bereiche ab. Ein Hubschrauber der Polizei unterstützte bei der Tatortaufnahme.

Die Spurensicherung war bis spät in die Nacht im Einsatz, sicherte weitere spuren und befragte Zeugen. Fünf Männer wurden vorläufig festgenommen und sollten am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Eine Mordkommission wurde gegründet und die Tat als versuchtes Tötungsdelikt gewertet. Da kein hinreichender Tatverdacht gegeben war, wurden die festgenommen wieder entlassen. Einer der Tatverdächtigen hatte weniger Glück, er trat eine noch ausstehende Haftstrafe in einer Justizvollzugsanstalt an. Doch wo ist die Tatwaffe?

Die Ermittlungen der Polizei laufen indes weiter auch Hochtouren. Auch die Suche nach der Schusswaffe scheint noch nicht abgeschlossen zu sein.

Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich aus Ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht weiter zum Sachverhalt äußern.

(rix)