Unwetterlage in Mönchengladbach: Feuerwehr und Hilfsorganisationen seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz

Foto: Rixkens

Das Sturmtief „Walter“ hat Mönchengladbach am Dienstag, 9. September 2025, in eine außergewöhnliche Einsatzlage versetzt. Seit den frühen Morgenstunden waren die Feuerwehr Mönchengladbach, das Technische Hilfswerk (THW) sowie zahlreiche Hilfsorganisationen im gesamten Stadtgebiet ununterbrochen im Einsatz. Auch der Flughafen Mönchengladbach stellte Kräfte der Flughafenfeuerwehrcab um die Arbeiten zu unterstützen.

Über 1.100 Hilfeersuchen seit der Nacht

Bereits ab 2.00 Uhr nachts gingen bei der Leitstelle die ersten Notrufe ein. Bis 17.00 Uhr wurden mehr als 2.700 Anrufe gezählt, aus denen 1.172 Hilfeersuchen resultierten. Die Einsatzkräfte bearbeiteten bis dahin 618 technische Hilfeleistungen und 15 Brandeinsätze. In Spitzenzeiten trafen bis zu 152 Notrufe innerhalb von zehn Minuten ein.

Die gemeldeten Probleme betrafen vor allem vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Störungen in der Stromversorgung. Verletzte waren nach aktuellem Stand nicht zu verzeichnen. In der Nacht musste eine Person aus einem überfluteten Keller befreit werden, konnte aber anschließend unverletzt in ihrer Wohnung bleiben.

Schwerpunkte der Einsätze

Besonders aufwendig gestalteten sich die Arbeiten im Bereich der Straße „An der neuen Niers“. Wegen des hohen Pegelstands der Niers wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen mit Sandsäcken ergriffen. Das THW, die Flughafen Feuerwehr, die Johanniter-Unfall-Hilfe und Kräfte aus dem Kreis Heinsberg unterstützten mit insgesamt sieben Fahrzeugen.

Auch kritische Infrastrukturen waren betroffen:

  • Im Krankenhaus Neuwerk drang Wasser in einen Versorgungskeller ein. Dank des Einsatzes leistungsstarker Pumpen konnte ein drohender Technikausfall und eine mögliche Evakuierung verhindert werden.
  • Am Schulzentrum Rheindahlen verhinderten ein errichteter Erdwall und Pumpmaßnahmen weitere Schäden.

Zur Entlastung der seit den frühen Morgenstunden eingesetzten Kräfte kamen ab 16.00 Uhr auch vier Fahrzeuge aus Krefeld zum Einsatz. Um 18.00 Uhr befanden sich noch rund 110 Einsatzstellen in Bearbeitung. Die Versorgung der Einsatzkräfte wird vom Arbeiter-Samariter-Bund in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz gewährleistet.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Dezernentin Silke Wehmhörner verschafften sich persönlich in der Leitstelle der Feuerwehr ein Bild von der Lage und sprachen den Einsatzkräften ihren Dank für das unermüdliche Engagement aus.

Foto: Rixkens

Schulen in Mönchengladbach betroffen

Der Starkregen hat auch Folgen für den Schulbetrieb:

  • Die Grundschule Will Sommer in Rheindahlen nimmt den Unterricht am Mittwoch wieder auf.
  • Die Hauptschule Rheindahlen, das Gymnasium Rheindahlen sowie die Gesamtschule Espenstraße bleiben am Mittwoch geschlossen.
  • Die Gesamtschule Espenstraße kann am Donnerstag, 11. September, wieder regulär öffnen.
  • Für Hauptschule und Gymnasium am Schulzentrum Rheindahlen entscheidet sich im Laufe des Mittwochs, wann der Unterricht wieder aufgenommen werden kann.

Verkehr und Infrastruktur

Während sich die Verkehrssituation im Laufe des Tages weitgehend normalisierte, bleiben zwei Ampelanlagen aufgrund von Wasserschäden zunächst außer Betrieb:

  • Kreuzung Zoppenbroicher Straße / Bahner
  • Kreuzung Geistenbecker Ring / Luisental
  • (jar/rix/mke/ sif)