Nach 48 Stunden auf dem Fahrrad am Ziel – Die Radler der Pascal & Friends Benefiz bezwangen über 750 Kilometer und mehr als 5.000 Höhenmeter in einer Nonstop(!)-Fahrradtour von 48 Stunden

Foto: Polizei Mönchengladbach

Mönchengladbach. (ots) Vier Mönchengladbacher Polizisten sind am Donnerstag, 19.08.2021, morgens um sieben Uhr im Selfkant auf ihr Fahrrad gestiegen, um in Gedenken an ihren verstorbenen Kollegen und Freund Pascal (48) in einer Nonstop-Fahrradtour Spenden zu sammeln. Nonstop hieß in dem Fall: Über 750 km vom westlichsten zum östlichsten Punkt Deutschlands. Und nach 48 Stunden hatten sie es gemeinsam tatsächlich geschafft!

“Alleine hätte ich mein Fahrrad nach den ersten paarhundert Kilometer in die Ecke geworfen und wäre mit dem Zug nach Hause gefahren”, so Carsten ein paar Tage nach der Tour. Es hätte aber gute Gründe gegeben, die einen immer wieder weiter gebracht hätten – bis sie weiter über ihre Grenzen gegangen sind, als sie sich anfangs wirklich so sicher waren.

Carsten (50) ist einer der vier Polizisten aus Mönchengladbach, die diese Tour vor wenigen Tagen, natürlich in ihrer Freizeit, gefahren sind. Die anderen Kämpfer im Sattel sind Eric (60), Bernd (37) und Guido (47).

Warum tut man sich so etwas an?

Die Männer haben die Benefiztour 2019, damals zu fünft mit Mario Eckartz, ins Leben gerufen, um ihrem Freund und Kollegen Pascal zu gedenken, der nach kurzem, hartem Kampf im Alter von 48 Jahren gegen seine Krankheit verlor. Zusammen mit ihm haben sie schon so manche Kilometer auf dem Rad für den guten Zweck verbracht. Und das führt sogleich zum zweiten Punkt: Sie wollen so Spenden erradeln. In diesem Jahr wieder für die Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V., um den Jüngsten unserer Gesellschaft ein Lächeln zu schenken, die es sehr schwer haben. Und aus gegebenem Anlass auch für die Fluthilfe der Polizei-Stiftung.

“Das härteste war die zweite Nacht”, erinnert sich Eric. “Ein Motivator war da tatsächlich neben den Gedanken an Pascal das plötzliche Aufleuchten von Bernds Uhr mitten in der Nacht. Wenn jeder mit sich selber gekämpft hat. Alle Geschichten schon erzählt waren und Bernd in die Dunkelheit rief “da hat gerade jemand 20 Euro gespendet”, weil PayPal es ihm angezeigt hatte.” Auch Carsten erinnert sich an diese Momente. “Da hast Du gemerkt: Da sitzen Leute zu Hause und verfolgen die Tour, manche auch über den Live-Tracker. Und das Wissen darum und das jemand gerade etwas von seinem Geld hergegeben hat, weil er oder sie an Dich glaubt – das hat Dir noch mal klar gemacht, dass Du ein Versprechen einzulösen hast und Dich über den nächsten Kilometer gebracht. Vor allem, als wir gut 5.000 Höhenmeter in den Beinen hatten – und dann noch immer 300 Kilometer vor uns”.

Wichtiger Support waren auch die drei Freundinnen und Kolleginnen, die mit dem Begleitfahrzeug dabei waren und sie so sehr auf Händen getragen haben, wie es nur ging. Sie sind vorgefahren sind, haben Plätze ausfindig ausgemacht und mit Speisen und Getränken gewartet, um die Jungs in ihren kurzen Pausen mit Energie zu versorgen. Nach unglaublichen 48 Stunden erwartete sie am Ziel dann eine Überraschung: Ein Kollege, vor vielen Jahren zur Bundespolizei gegangen, erwartete sie morgens um sieben Uhr mit einem gedeckten Tisch und warmen und kalten Getränken. Nach genau 765,11 Kilometern, 5.456 Höhenmetern und 48 Stunden im Sattel.

Die Männer bedanken sich ausdrücklich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern. Sei es dem Lions Club, der IPA Mönchengladbach und der Volksbank Mönchengladbach oder auch der GdP und den holländischen Organisatoren der Spendentour “Tour de Blauw”, die als Überraschung am Präsidium die Jungs jeweils mit einem Motivationsscheck verabschiedeten. Ebenfalls von Herzen dankbar ist das Team allen, die ihnen mit persönlichen Nachrichten und auf der Facebook-Seite beigestanden und sie angefeuert haben. “Zu wissen, dass da Menschen sind, die das mit Interesse verfolgen, das spornt schon an”, sind sie sich einig. Und: “Wir haben uns da als Team durch gebracht. Die Stimmung und der Support untereinander waren grandios. Und beruhigend ist auch irgendwie, dass wir alle, egal in welchem Alter oder welchem Trainingsstand wir gestartet sind, in der Woche danach alle dieselben Schmerzen haben”, lächelt Carsten.

Die Männer hoffen, dass sich diese auch für die diesjährigen Spendenempfänger lohnen. Sie freuen sich über jede Euro, den sie weitergeben dürfen. Denn ausnahmslos alles, was ankommt, jeder einzelne Cent, wird dafür aufgewendet.

Auf dem “Spendenkonto des PSV Mönchengladbach”, DE49 3105 0000 0003 6947 34, mit dem Verwendungszweck: Benefiztour” oder per Paypal unter pascalandfriends@mail.de ist noch ein wenig Platz. Für ein bisschen mehr Lächeln in einer manchmal schwierigen Welt.