Zoll zieht die Reißleine: Illegale Jobs auf Krefelder Baustelle gestoppt

Foto: Zoll (Symbolbild)

Krefeld – Auf einer Baustelle unweit des Krefelder Hauptbahnhofs herrschte am Mittwoch plötzlich Stillstand: Rund 60 Einsatzkräfte des Zolls, unterstützt von Polizei und Bundespolizei, rückten an, um Hinweise auf Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zu überprüfen. Was wie eine Routinekontrolle begann, führte schnell zu handfesten Verdachtsfällen.

Denn während die Bauarbeiten ruhen mussten, durchkämmten die Beamten das Gelände, überprüften Papiere, stellten Fragen. Das Ergebnis: Zwei Bauarbeiter – ein Serbe und ein Kosovare – hatten weder Aufenthalts- noch Arbeitserlaubnis. Beide wurden aus dem Verkehr gezogen, das Ausländeramt übernahm die weitere Bearbeitung.

Doch das war nicht alles: In zwei weiteren Fällen geht die FKS davon aus, dass Sozialversicherungsabgaben nicht korrekt abgeführt wurden. Außerdem stießen die Fahnder auf einen Mann, der trotz Bezug von Bürgergeld schwarz gearbeitet haben soll – ein möglicher Fall von Leistungsbetrug.

„Solche Einsätze sind kein Selbstzweck“, betont ein Sprecher des Hauptzollamts Krefeld. „Wir wollen Arbeitnehmer schützen, Ausbeutung verhindern und faire Wettbewerbsbedingungen für ehrliche Unternehmen sichern.“ Schwarzarbeit schade nicht nur dem Staat, sondern auch jenen Betrieben, die sich an Regeln hielten – und nicht zuletzt den Beschäftigten selbst, die im Ernstfall ohne Absicherung dastünden.

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit kündigte an, die Ermittlungen zu den aufgedeckten Fällen in den kommenden Wochen fortzuführen. Für die betroffene Baustelle bedeutete der Einsatz zwar einen kurzen Stopp – doch für die Zöllner war er ein weiterer Schlag gegen illegale Beschäftigung mitten in der Stadt. (jar)