
Mönchengladbach – Seit mittlerweile über 20 Jahren überwacht die Polizei Teile der Mönchengladbacher Altstadt an Wochenenden per Kamera. Zum 1. September wurde die Videobeobachtung nun erneut um zwölf Monate verlängert. Der überwachte Bereich bleibt unverändert.
Nach Angaben der Polizei stieg die Zahl der Einsätze im Jahr 2024 leicht an, auch die Zahl der Einsätze, die direkt durch Videobeobachtung initiiert wurden, nahm zu. Offiziell wird die Maßnahme vor allem als präventives Instrument gewertet, um Straftaten frühzeitig zu verhindern. Ergänzend setzt die Polizei während der Beobachtungszeiten auf Präsenzstreifen.
Doch die dauerhafte Verlängerung wirft Fragen auf: Kritiker monieren, dass die Effektivität der Maßnahme nicht eindeutig nachgewiesen sei. Zwar könne Videobeobachtung helfen, Eskalationen schneller zu erkennen, doch ob Straftaten tatsächlich verhindert werden, bleibt schwer messbar. Hinzu kommen Bedenken beim Thema Datenschutz: Dauerhafte Kameraüberwachung im öffentlichen Raum greift in Persönlichkeitsrechte ein und wird von Datenschützern regelmäßig kritisch bewertet.
Befürworter argumentieren dagegen, die Kameras trügen zum Sicherheitsgefühl in der Altstadt bei und könnten abschreckend wirken. Gerade in Bereichen mit hoher Kneipen- und Clubdichte sei dies ein wichtiger Faktor.
Wie nachhaltig die Maßnahme wirkt, bleibt also umstritten. Klar ist: Die Debatte um den Balanceakt zwischen Sicherheit und Freiheit wird die Stadt auch in den kommenden Jahren weiter begleiten. (jar)