Mönchengladbach – In Mönchengladbach ist eine wichtige Entscheidung zur Zukunft zweier großer ehemaliger Militärflächen gefallen: Während die Niederrheinkaserne an der A52-Ausfahrt MG-Nord künftig zum modernen Busbetriebshof der NEW wird, plant der Bund im früheren Joint Headquarters (JHQ) in Rheindahlen einen neuen Bundeswehrstandort. Das bestätigte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen.
Niederrheinkaserne: Weg frei für elektrifizierten ÖPNV
Nach langen Verhandlungen steht nun fest: Der Bund verkauft das Areal der Niederrheinkaserne an die städtische Tochtergesellschaft NEW. Dort soll ein nachhaltiger Busbetriebshof entstehen, der die vollständig elektrifizierte Busflotte der NEW für Mönchengladbach und Viersen beherbergen wird. Das Gelände wird für militärische Zwecke nicht mehr benötigt.
„Diese Nachricht aus Düsseldorf und Berlin ist gut für die Region und den Strukturwandel“, erklärt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Mit der Entscheidung sei ein „Millionenprojekt“ gesichert, das die Entwicklung eines zukunftsfähigen Nahverkehrs ermögliche. Zudem eröffne der Umzug vom bisherigen Standort an der Rheinstraße neue Chancen für industrielle Arbeitsplätze.

JHQ: Bundeswehr plant neue Liegenschaft
Parallel dazu hat der Bund seine Position zur Entwicklung des JHQ-Geländes geändert. Noch vor wenigen Wochen galt dort ein Verkaufsstopp für sämtliche ehemaligen Militärflächen. Nun ist vorgesehen, im JHQ wieder eine Bundeswehrliegenschaft aufzubauen. Zusätzlich sollen dort weiterhin eine Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete, Übungsflächen für Polizei und Zoll sowie eine geplante Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige Platz finden.
Für die ursprünglich geplanten kommunalen Gewerbeflächen bedeutet diese Entscheidung einen Rückschlag: Die wirtschaftliche Entwicklungsperspektive auf dem Areal rückt vorerst in weite Ferne.
Stadt drängt auf Lösungen für Gewerbeflächen
OB Heinrichs betonte zwar, dass der Ausbau der Bundeswehr wichtig sei und Arbeitsplätze bringe, warnte jedoch vor einem Stillstand in der regionalen Gewerbeentwicklung. Das JHQ sei ein zentraler Baustein des Strukturwandels, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Textilunternehmen, die sich dort ansiedeln sollten.
„Wenn der Bund uns die notwendigen Flächen doch nicht veräußern will, müssen wir schnell mit dem Land nachverhandeln“, so Heinrichs. Neben Bundes- und Landesinteressen müssten auch die Bedürfnisse der Stadt berücksichtigt werden.
Die Stadt will nun gemeinsam mit der Bezirksregierung weitere potenzielle Gewerbeflächen identifizieren. Grundlage dafür sei das 2024 beschlossene Gewerbeflächenkonzept.
(rix)
