Angeblicher Kammerjäger tappt in die Falle

Foto: Sascha Rixkens

Mönchengladbach. (ots) Als wären Ratten in den eigenen vier Wänden nicht schon ärgerlich genug, wäre einer jungen Frau das Einfangen eben dieser fast auch noch sehr teuer zu stehen gekommen.

Am 2. Mai, kurz nach Mitternacht, rief die Odenkirchenerin einen Kammerjäger-Notdienst an, dessen Nummer sie auf einer entsprechenden Internetseite fand. Gegen 1.32 Uhr klingelten zwei Männer an ihrer Tür und stellten sich als die gerufenen Kammerjäger vor. Die Frau gewährte ihnen Einlass, das Duo inspizierte die Räumlichkeiten und stellte zwei Tierfallen auf. Für dieses Vorgehen, inklusive “Feiertagszuschlag”, verlangten die Kammerjäger einen vierstelligen Betrag. Nach Angaben der Frau wurden die zwei Männer “immer aufdringlicher”, so dass sie sich gezwungen sah, die Hälfte des Betrages per EC-Karte noch vor Ort zu zahlen. Man verblieb dabei, dass der Restbetrag am nächsten Tag in bar abgeholt werden würde und verabschiedete sich.

Einer der Männer erschien am nächsten Tag, wie verabredet, an der Wohnung an der Schmidt-Bleibtreu-Straße, um das Geld abzuholen und staunte nicht schlecht. Denn nicht nur die Wohnungsbesitzerin, auch zwei Polizeibeamte empfingen ihn vor Ort. Die Frau hatte nämlich bereits am Morgen die Polizei verständigt und über den Vorfall in der Nacht informiert.

Während der Befragung durch die Beamten gab der Mann zu, in der Nacht dabei gewesen zu sein und jetzt das Geld abholen zu wollen. Eine entsprechende Strafanzeige wurde gefertigt. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde der angebliche Kammerjäger wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an.