Umfangreiches Ausbaukonzept auf der Kläranlage Mönchengladbach Neuwerk

Foto: Niersverband

Mönchengladbach. Bei der Erweiterung der Kläranlage in Mönchengladbach Neuwerk, die zu den größten Kläranlagen in Deutschland gehört, setzt der Niersverband auf innovative Bauverfahren. In Begleitung der Niersverbandsvorständin Sabine Brinkmann besichtigten gestern Vertreter des Verbandes gemeinsam mit dem verantwortlichen verbandseigenen Bauteam die größte Baustelle des Niersverbandes, auf der aktuell ein neues Nachklärbecken entsteht.

Das stufenweise Ausbaukonzept der Kläranlage Neuwerk, welches in mehrere Bauphasen gegliedert ist, ist Teil einer langfristigen Strategie zur Sicherung einer hohen Abwasserreinigungsleistung und zur Kostenoptimierung im Verband. Aktuell ist die zweite Bauphase, die die Entstehung eines neuen Nachklärbeckens, einer Gebläsehalle mit mehreren Turbogebläsen, den Ausbau der Stromversorgung sowie die Erneuerung der Schlammentwässerung und Maßnahmen zur Entflechtung des Kläranlagenzulaufs beinhaltet, erfolgreich gestartet.

Im gestrigen Vor-Ort-Termin konnte das innovative Bauverfahren zur Errichtung des neuen Nachklärbeckens besichtigt werden. Durch das neuartige Verfahren kann eine erhebliche Menge an Baumaterial und Erdbewegungen eingespart werden, und so Ressourcen geschont sowie auch Baukosten erheblich reduziert werden. Das neue Nachklärbecken wird mit einem Fassungsvermögen von rund 10.000 m³ gebaut. Das kreisrunde Becken wird nach Fertigstellung über einen Durchmesser von rund 59 m und einer Tiefe von bis zu 9 m verfügen und damit das leistungsstärkste Nachklärbecken des Niersverbandes sein.

Die Baugrube wird nicht mit herkömmlichen Verfahren (z.B. Spundwänden) hergestellt, sondern mittels des sogenannten „Cutter-Soil-Mixing“-Verfahrens, kurz CSM-Verfahren. Hierbei wird mittels einer Fräse mit 20 m langem Fräskopf der vorhandene feste Boden unterirdisch aufgelockert. Dann wird ein zementöses Bindemittel in den Baugrund eingebracht und hierdurch 9 m hohe Verbauwände erzeugt. Sobald die Baugrubenumwandung so fertig gestellt ist, kann der Boden ausgehoben und der eigentliche Bau des Beckens beginnen. Die für das Verfahren eingesetzte Maschine ist derzeit die Einzige Ihrer Art in Deutschland, wobei das Verfahren bereits seit einigen Jahren im Ausland erfolgreich eingesetzt wird.

Im zweiten Halbjahr dieses Jahres wird dann mit der Errichtung einer Gebläsehalle unmittelbar neben dem neuen Nachklärbecken begonnen. Dieser Betonbau wird mehrere neue noch effizientere und somit stromsparendere Gebläse beherbergen, welche der Erzeugung von Prozessluft für die biologische Abwasserreinigung dienen. In diesem Zuge wird auch eine Notstromversorgung für Teile der Kläranlage hergestellt.

„Das umfangreiche Ausbaukonzept für diese Kläranlage ist eine wichtige Investition in die Zukunft“, sagte Niersverbandsvorständin Sabine Brinkmann. „Ich bin stolz, dass wir ein solch umfangreiches Großprojekt zum überwiegenden Teil durch unser eigenes Niersverband-Team planen und jetzt effizient im Bau steuern. Dies ist nur durch das umfassende, langjährige Know-How unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich.“