
Mönchengladbach – Ein eigentlich geselliger Nachmittag in einer Waldhütte endete am Donnerstag, 4. September, in einer Messerattacke: Ein 25-jähriger Mann griff nach bisherigen Ermittlungen unvermittelt einen 24-jährigen Bekannten an und verletzte ihn am Hals.
Angriff nach gemeinsamem Trinken
Die beiden Männer hielten sich am Nachmittag in einer Schutzhütte im Waldgebiet Großheide auf. Fotos vom Tatort deuten darauf hin, dass Alkohol im Spiel war. Gegen 17.30 Uhr ging der 25-Jährige plötzlich mit einem Messer auf den jüngeren Bekannten los. Das Opfer erlitt eine Schnittverletzung am Hals, die im Krankenhaus genäht werden musste. Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht.
Bemerkenswert: Der Tatverdächtige selbst wählte den Notruf, entfernte sich zunächst vom Tatort, kehrte dann jedoch zurück. Eine Passantin hatte den Verletzten zuvor entdeckt und Erste Hilfe geleistet. Eine Polizeibeamtin konnte den Angreifer widerstandslos festnehmen. Das mutmaßliche Tatmesser wurde sichergestellt.

Verdächtiger wohl psychisch krank
Der 25-Jährige räumte die Tat ein und zeigte auffälliges Verhalten. Polizei, Ordnungsamt und ein Arzt entschieden deshalb, ihn nach dem Psychisch-Kranken-Gesetz (PsychKG) in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. Dort soll er medizinisch betreut werden.
Zunehmende Einweisungen in Mönchengladbach
Der Fall wirft auch ein Schlaglicht auf die steigende Zahl solcher Einweisungen in Mönchengladbach:
- 2022: 629 Fälle
- 2023: 860 Fälle
- 2024: 919 Fälle
Die Betroffenen werden in der Regel in die LVR-Klinik Rheydt gebracht. Fachleute warnen schon länger vor einer zunehmenden Belastung der psychiatrischen Versorgung und einer steigenden Zahl akuter Krisen.
Ein ruhiger Ort als Tatort
Das Naturschutzgebiet Großheide im Norden Mönchengladbachs gilt eigentlich als idyllischer Ort, der vor allem von Spaziergängern, Hundehaltern und Kleingärtnern genutzt wird. Umso größer war die Verunsicherung unter Anwohnern und Passanten nach dem Polizeieinsatz am frühen Abend. (jar)